Max Klinger und die Universität Leipzig. Das verlorene Aulawandbild im Kontext
Universität Leipzig, Kustodie | Kunstsammlung, Galerie im Neuen Augusteum
15. Oktober 2021 bis 22. Januar 2022
Im Mittelpunkt der Ausstellung stand Max Klingers Wandbild „Die Blüte Griechenlands“, das 1909 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Leipziger Universität in der Aula enthüllt worden war. Den Auftrag für das 6 x 20 Meter große Gemälde hatte der Künstler 1896 von der Sächsischen Staatsregierung im Zuge der Fertigstellung der von Arwed Rossbach entworfenen Um- und Neubauten der Universität erhalten.
Wie so viele der historischen Raumausstattungen verbrannte auch Klingers Gemälde im Zweiten Weltkrieg und verschwand damit allmählich aus dem kulturellen Gedächtnis. Die Kustodie der Universität Leipzig nahm den 100. Todestag des Künstlers im Jahr 2020 zum Anlass, das Wandbild erstmals in einer Ausstellung wieder zurück in die Öffentlichkeit zu holen (coronabedingt wurde die Ausstellung um ein Jahr verschoben). Ein großformatiger Gemäldeentwurf, zahlreiche Entwurfsskizzen und Figurenstudien, Fragmente des originalgroßen Kartons sowie historische Fotografien veranschaulichten den langwierigen Entstehungsprozess und die Rezeption des Gemäldes, das den kulturellen Umbruch am Beginn des 20. Jahrhunderts auf unkonventionelle Weise widerspiegelte. Zugleich wurden die vielfältigen Beziehungen des Künstlers zur Universität aufgezeigt, die sich unter anderem in mehreren Professorenbüsten niederschlugen.
Link zum Ausstellungsarchiv der Kustodie der Universität Leipzig