Conny Dietrich: Elsa Asenijeff in Großjena. Begleitheft zur Sonderausstellung im Max-Klinger-Haus Großjena 2022, mit einem Beitrag von Rita Jorek, hrsg. vom Museumsverein Naumburg e.V. (Klinger-Heft Nr. 9), Naumburg (Saale) 2022.

Im Jahr 1903 erwarb Max Klinger ein Weinberggrundstück in Großjena. Zusammen mit dem Künstler hielt dort auch seine langjährige Lebensgefährtin Elsa Asenijeff (1867–1941) Einzug. Streng genommen war die Dichterin und Schriftstellerin der eigentliche Grund für die Einrichtung eines Rückzugsorts fernab von Leipzig, denn die seit 1897/98 bestehende, nicht durch eine Heirat legitimierte Beziehung beider stieß bei Klingers Familie auf großen Widerstand.
Das Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung ergänzte und dokumentiert die Schau, die erstmals Asenijeffs Aufenthalten auf dem Weinberg nachspürte. Erzählen heute vor allem Werke Klingers wie ein Kachelofen mit dem Porträt seiner Lebensgefährtin von ihrem gemeinsamen Leben hier, so gibt es von der Künstlerin selbst nur wenige Zeugnisse. Die Aufenthalte auf dem Weinberg oder die Saale-Unstrut-Landschaft scheinen in ihren autobiografisch beeinflussten Erzählungen und Gedichten, in denen sie sich vor allem kritisch mit der rechtlichen und gesellschaftlichen Stellung der Frau sowie Geschlechterbeziehungen auseinandersetzte, keine Spuren hinterlassen zu haben. Lediglich im Fall des 1914 veröffentlichten Buches „Hohelied an den Ungenannten“ notierte sie, dass sie den Roman in Großjena begonnen habe.
Asenijeffs Aufenthalten auf dem Weinberg nachzuspüren kann man vor allem anhand der Postkarten, die sie meist zusammen mit Klinger aus Großjena an Freunde und Bekannte verschickte. Beide nutzten dieses recht junge Medium der Kommunikation ausgiebig, sandten sich gelegentlich Karten auch untereinander.

Link zur Deutschen Nationalbibliokthek